Aktuelles / Vereinsleben
November 2024
Nachdem die neuen Fundamente
für einen der beiden Container schon seit einiger Zeit bereitstehen,
konnte nun das Versetzen in Angriff genommen werden. Es wurde
das Verfahren gewählt, ihn über zwei Schienen auf den
neuen Standort zu verschieben. Dies war die deutlich günstigste
Methode, verglichen z.B. mit einem Kraneinsatz. Allerdings gab
es hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit durchaus auch Bedenken.
Ob es funktioniert, konnte also nur der Versuch beweisen.
Der Container wiegt leer 2,3t und war zu ca. einem
Drittel mit Bauholz gefüllt. Er wurde als erstes an den Enden
angehoben und jeweils eine ausreichend lange Schiene des Profils
S18 untergeschoben. Die Schienen wurden eingefettet, was sich
beim späteren Schieben als sehr vorteilhaft erwies. Nachdem
die "Gleise" ausgerichtet und nivelliert waren, konnte
nun begonnen werden, den Container mit schräg gestellten
Winden immer wechselseitig vorn und hinten seitlich zu verschieben,
was besser als erwartet funktionierte. Einziges Problem war der
bisweilen instabile Untergrund, der die Winden keinen Halt finden
ließ.
Am endgültigen Standort angekommen,
wurden die Schienen durch Rohre ersetzt, auf denen der Container
zentimetergenau an den vorher exakt vermessenen Standort gerollt
werden konnte.
Nun kann als nächstes die Montage
der neuen Dachträger begonnen werden. Dafür werden die
für das Verschieben der Container genutzten Schienen gleich
weiterverwendet.
Oktober 2024
Nach Abschluss der Fahrsaison
konnte sich die Glossener Feldbahn über Zuwachs bei den Fahrzeugen
freuen: die hier stationierte Sammlung eines Vereinsmitgliedes
wurde um zwei "neue" Loks erweitert.
Sie
stammen von einem befreundeten Verein, der sich aus Gründen
der Bestandsbereinigung von ihnen trennte. Die eine Maschine ist
eine JW8 "Jenbacher Pony" mit 8PS und 1,2t Gewicht,
die das Konzept einer kleinen Lok für leichten Einsatz repräsentiert.
Die Jenbacher Werke in Österreich produzierten und exportierten
ab den 1950er Jahren sehr erfolgreich nicht nur diesen Typ, sondern
darauf aufbauend zwei weitere, größere Baureihen mit
15 und 20 PS Leistung.
Als schöne Ergänzung
der für die in Glossen bereits vorhandenen Feldbahnloks von
O&K Montania Nordhausen kann die H1 mit der Fabriknummer 2063
angesehen werden, zumal es bisher keine Maschine dieses seltenen,
weil alten Typs hier gab.
Sie wurde im Jahr 1925
gebaut und war wie damals üblich mit einem Ottomotor ausgerüstet.
Offenbar genügte irgendwann ihre Leistung nicht mehr oder
der Motor hatte einen kapitalen Schaden, so dass sie zu Anfang
der dreißiger Jahre bei O&K einen Tauschmotor des Typs
RL1a erhielt. Da dieser nicht unter die Motorhaube der H1 passte,
wurde einfach eine RL1a-Haube aufgesetzt, was deutlich an der
Stufe im Vorbau erkennbar ist. Es ist der einzige, bekannte Umbau
einer Montania-Lok in dieser Art.
Bei der Entladung
der Lokomotiven half eine benachbarte Firma mit einem Radlader.
Speziell das Abladen der H1 erforderte das ganze Geschick des
Baggerfahrers, der diese Aufgabe mit Bravour meisterte.
Für Anfang Oktober
hatte eine Gruppe von Eisenbahnenthusiasten, die überwiegend
aus Südwestdeutschland stammen, eine Sonderfahrt mit Führung
bei der Feldbahn gebucht. Die Freunde nennen sich "Die Hartgesottenen"
und das zu Recht. Immerhin haben sie gemeinsam schon 42 Länder
besucht, um sich dort Eisenbahnen anzuschauen und mit ihnen zu
fahren, was in Anbetracht mancher lokalen Verhältnisse eine
gewisse Abgebrühtheit voraussetzt. Diese war für den
Besuch in Glossen natürlich nicht erforderlich, schließlich
waren sie ja nicht zum Arbeitseinsatz hergekommen. Das wechselhafte
Wetter hielt sich - wenn auch widerwillig - während des Besuches
mit Regengüssen zurück, so dass die Hobbyfreunde einen
schönen Aufenthalt hatten und am Ende dankbar und in guter
Stimmung zu Fuß in Richtung Kemmlitz aufbrachen, um noch
den Dampfzug nach Oschatz zu bekommen.
September 2024
Der September bringt wie
in jedem Jahr den Tag des Denkmals als Jahreshöhepunkt im
öffentlichen Fahrbetrieb. Bevor dieses Wochenende anstand,
hatte sich der Verein zu einem Ausflug entschlossen, mit dem das
dreißigjährige Jubiläum seines Bestehens begangen
wurde. Ziel war das Dampfmaschinenmuseum Roßwein mit seinen
betriebsfähigen Maschinen, von denen das Ensemble der größeren
mit Kessel, Maschine und Nebeneinrichtungen in Deutschland einmalig
ist. Die Vereinsfreunde führten durch das Museum und die
Maschinen vor und beantworteten bereitwillig die Fragen von uns
"Dieselfreunden". An einem Gegenbesuch in Glossen bestand
großes Interesse. Der Tag endete in der legendären
Hartenbergbaude oberhalb Roßweins.
Am folgenden Samstag öffnete
die Feldbahnschauanlage dann ihre Pforten für den Tag des
offenen Denkmals, der auch international immer am zweiten Septemberwochenende
begangen wird. In Glossen wird den Gästen dabei sowohl am
Samstag als auch am Sonntag die denkmalgeschützte Anlage
bei einer Zugfahrt vorgestellt, die historischen Maschinen des
Steinbrechers und des Eimerkettenbaggers werden im Betrieb gezeigt
die im Museum ausgestellten Feldbahnloks bekommen die Gelegenheit,
aus eigener Kraft über die Gleise der Schauanlage zu tuckern.
In diesem Jahr wurden alle dort stehenden, betriebsfähigen
Loks aus der Museumshalle geholt und gestartet. Einige davon waren
schon fast 10 Jahre nicht mehr gelaufen, ließen sich aber
mit einigen, geübten Handgriffen reaktivieren. Die alte Technik
ist eben - erst recht im Vergleich mit der aktuellen - unverwüstlich,
da sie nicht von Softwareständen und Updates abhängig
ist.
Der Zuspruch der Besucher war trotz des heißen
Spätsommerwetters sehr erfreulich. Viele kamen dabei mit
dem "Zubringer-Triebwagen" der Döllnitzbahn, der
zwischen Nebitzschen und Glossen pendelte.
Juli 2024
Aus einer aufgelösten
Feldbahnsammlung hat eine weitere Lok den Weg nach Glossen gefunden.
Sie ergänzt die hier vorhandene Kollektion von Lokomotiven
des Herstellers Orenstein & Koppel um den bisher hier nicht
vorhandenen Typ RL1 (ohne "a" oder "c") und
wurde ursprünglich nach Spanien geliefert, wo sie nach ihrem
Arbeitsleben in der Nähe von Barcelona in sehr schlechtem
Zustand erhalten blieb. Der Vorbesitzer hat sie weitgehend restauriert,
die Aufarbeitung dann aber nicht weitergeführt, so dass sie
als "Halbfabrikat" nach Glossen kam. Die Fertigstellung
ist mit vertretbarem Aufwand möglich und erstrebenswert,
da von diesem Loktyp nur drei verbliebene Exemplare bekannt sind.
Der Vergleich zeigt die etwas höhere Motorverkleidung gegenüber
der RL1a von O&K und den Kasten für die Verdampfungskühlung
an der Vorderfront.
Mai 2024
Vor einiger Zeit wurde dem Verein eine
Garage gekündigt, in der neben anderem auch der Dumper vom
Typ "Picco Max" stand. Er ist, wenn auch kein Schienenfahrzeug,
so doch ein wichtiges Exponat der Sammlung, denn solche Fahrzeuge
haben nachweislich in den siebziger und achtziger Jahren in der
Technologie des Steinbruches eine wichtige Rolle gespielt.
Um ihn nicht unter freiem Himmel abstellen zu müssen,
fand er zwischenzeitlich einen Platz in der großen Fahrzeughalle,
was aber zu Lasten der dort vorgesehenen Loks und Loren ging.
Nach reiflicher Überlegung und Prüfung der Möglichkeiten
wurde vom Verein beschlossen, eine Dumpergarage zwischen den beiden
vorhandenen 20"-Containern unweit der Werkstatt zu schaffen.
Dort stand bisher der zweite Vereínsdumper vom Typ "Picco
II" in einem offenen Unterstand. Um Platz für mehrere
Fahrzeuge zu schaffen, muss der linke der beiden Container um
mehrere Meter nach links verschoben werden und für seinen
neuen Standplatz stabile Fundamente bekommen, da er sich in der
Nähe einer Böschung befindet.
Der Baumbestand in der Glossener Anlage
resp. dem Mügelner Stadtwald ist in den letzten, trockenen
Jahren sehr geschädigt worden. Insbesondere Birken sterben
in großer Zahl ab, aber auch andere, zum Teil sehr massive
Bäume überleben nicht. Gefährlich wird es, wenn
sie von innen heraus morsch werden und man das von außen
nicht erkennt, bis sie beim nächsten stärkeren Windstoß
einfach umfallen.
April 2024
Während der Osterfahrtage
erzählte ein Besucher, dass in einem in der Nähe gelegenen
Betrieb einige alte Kipploren zur Abgabe anstanden, die bislang
zum innerbetrieblichen Transport gedient hatten und nun nicht
mehr benötigt würden. Daraufhin wurde vom Verein aus
dort vorgesprochen und die Zusage für 5 Loren erhalten. Sie
besitzen keine Achsen, da sie mit Gabelstaplern bewegt wurden.
Über Achsen und passende Lager verfügt der Verein aber
noch, so dass sich die Loren für den Einsatz auf der Schiene
komplettieren lassen. Durch eine befreundete Firma wurde dankenswerterweise
der Transport nach Glossen ermöglicht.
Zur Vorbereitung der Pfingstfahrtage
musste eine Weiche im Bereich des "Bahnhofes" Glossen
instandgesetzt werden, damit sie sicher befahren werden konnte.
Die "feldmäßige" Handarbeit wurde mit Hilfe
modernerer Technik etwas erleichtert und verkürzt.
März 2024
Die Naturnähe der
Feldbahn ist einerseits ein großer Vorzug, erfordert aber
andererseits immer wieder Bemühungen, die Gleise von Bewuchs
frei zu halten. Eine weitere Harusforderung ist die die Laubbeseitigung
im Frühjahr. Durch die Lage der Feldbahnstrecken mitten im
Hochwald werden diese im Herbst zum Teil völlig mit Laub
bedeckt, das vor dem Saisonbeginn beseitigt werden muss. Dies
geschieht bislang manuell und ist daher sehr umständlich
und zeitaufwändig. Seit längerem wird daher im Verein
am Projekt eines mechanischen, schienengängigen Laubbesens
bzw. -saugers gearbeitet. Nachdem ein passendes Strohgebläse
gekauft und auf einen Lorenrahmen montiert wurde, konnten nun
Tests hinsichtlich der Eignung unternommen werden. Diese verliefen
erfolgreich, da die Blätter gehäckselt und weit vom
Gleis weggeweht werden. Allerdings ist die Saugkraft bei nassem
Laub noch nicht ausreichend und es wird eine Möglichkeit
gesucht, dieses in Einschnitten auch in mitgeführten Kipploren
ablegen zu können. Hier ist also noch weitere Entwicklungsarbeit
nötig.
Die Osterfahrtage waren
in diesem Jahr trotz des frühen Zeitpunktes gut besucht,
so dass bis zu drei Züge des Feldbahn gleichzeitig zum Einsatz
kamen.
Die Gäste kamen auch mit dem "Wilden
Robert", aber überwiegend individuell, da nur wenige
Züge der Schmalspurbahn Glossen anliefen.
Februar 2024
Die Monate zwischen dem
Saisonabschluss zum Tag des Denkmals im September und dem Saisonstart
zu Ostern werden witterungsbedingt vor allem für Sicherungs-
und Aufräumarbeiten im Gelände und Tätigkeiten
in der Werkstatt genutzt. Im Herbst und Winter sind auch in zunehmenden
Maße Sturmschäden zu beseitigen, da der Baumbestand
durch die zurückliegenden, trockenen Jahre stark gelitten
hat.
Leider erzeugen die stürzenden Bäume
auch Schäden an den Gebäuden, in deren Nähe sie
stehen bzw. standen. Zum Glück hielten sich diese bislang
in überschaubaren bzw. reparablen Grenzen und waren diesmal
dank "geländegängiger" Vereinsmitglieder bald
behoben.
Chronik der
vergangenen Jahre
2023
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004